50km – Adventurewalk

21.09.2019 – 50 km – 1260 Hm – 10:50 h

Warum sollte man an einem Samstagmorgen über 100km mit dem Auto fahren, um dort um 7:00 Uhr mit 300 Menschen 50 km durch die Pfalz zu spazieren (und dafür auch noch Geld bezahlen)? Aber ich fange einfach mal von vorne an…

Der Wecker hat heute bereits um 4:00 Uhr geklingelt. Kleines Frühstück und dann ab ins Auto. Meinen Rucksack hatte ich bereits am Vorabend gepackt.

Als ich um zwanzig vor sieben dort angekommen bin, konnte ich mir schnell noch den letzten verbleibenden Parkplatz schnappen. Schnell zur Anmeldung um die Unterlagen abzuholen, dann wieder zum Auto und fertigmachen.

Mit zwei, drei Minuten Verspätung habe ich mich dann auf den Weg gemacht. Erstmal einen kurzen, steilen Weg hoch in den Wald und dann war man auch schon mitten im Grünen. Das Wetter war angenehm. Trocken, blauer Himmel und angenehme Temperaturen. Na dann los!

Die ersten 5 Kilometer bin ich alleine Unterwegs gewesen. Um mich herum viele Einzelwanderer, aber auch Zweier-Teams und kleinere Gruppen. An einem Abzweig habe ich mich dann einer Gruppe angeschlossen. Zwei Freundinnen, ein Pärchen aus dem Saarland, Lothar der Triathlet und Tim. Gemeinsam haben wir uns dann zum ersten Verpflegungspunkt nach 10km zur Burg Neuleinigen gemacht. Dort erwarteten uns Nutella Brote, Bananen und Tee. Nach 10 Minuten sind wir wieder schon aufgebrochen und in ein paar Schleifen Richtung Hettenleidelheim gelaufen. Immer auf und ab durch Wälder und Felder auf gut ausgebauten Wegen. Innerhalb unsere Gruppe hatten wir gute Gespräche in wechselnden Konstellationen. Irgendjemand hatte immer einen guten Spruch oder eine witzige Anekdote am Start.

Nach knapp 4 Stunden und 20km sind wir dann vom örtlichen Tennisverein Hettenleidelheim mit Bratwurst und Getränken versorgt worden. Aber auch diese Pause haben kurz gehalten. Wir hatte ja noch nicht mal die Hälfte der Strecke hinter uns. So gegen 11:15 Uhr sind wir dann wieder los.

Weiter ging es über einen steilen Anstieg hoch nach Stauf und zum nächsten Stopp nach Rodenbach, wo es etwas zum Mittag geben sollte. Vor Ort gab es irgendeinen Eintopf, den ich mir gespart habe. Glücklicherweise hatte ich meinen Rucksack ausreichend Verpflegung, so daß ich mich selbst versorgen konnte.

Zwischenbilanz nach knapp 30km: Langsam melden sich die Füße. Die Beine und der Rest sind aber noch frisch!

Ab jetzt gings nur noch durch den Wald. Und immer wieder bergauf und bergab auf breiten Waldwegen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und wanderte vor sich hin. Trotzdem gut in einer Gruppe unterwegs zu sein. Irgendwie motiviert mich das.

Nach gut 9 Stunden und 40km sind wir dann am letzten Verpflegungspunkt unter einer riesigen Eisenbahnbrücke bei Eiswoog angekommen. Hier haben wir uns dann nochmal für die letzten 10 Kilometer gestärkt. Die Füße brennen und mittlerweile melden auch die Beine, das es für heute genug ist. Aber hilft ja alles nichts, die letzten 10 km schaffe ich jetzt auch noch.

Der letzte Anstieg zur Brücke über die A6 war dann nochmal knackig. Glücklicherweise ging es dann die letzten 5km nur noch bergab. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich unser Team irgendwie aufgelöst. Merkwürdigerweise ist mir das gar nicht aufgefallen. Jetzt waren nur noch Tim, Lothar und ich zusammen unterwegs. Gemeinsam sind wir dann gegen 17:30 Uhr im Ziel in Hertlingshausen eingelaufen. Ein wirklich tolles Gefühl!

Im Zielbereich haben wir uns dann alle wiedergefunden. Es wurden noch Fotos gemacht, eine WhatsApp Gruppe gegründet und wir haben uns alle für den nächsten Adventurewalk verabredet.

Später ging es mit dem Bus wieder zurück zum Startpunkt. Mittlerweile habe ich die 50km ganz ordentlich gemerkt. Brennende Füße und Beine und den restlichen Körper ging es auch nicht viel besser. Alles in allem aber noch besser als gedacht. Und: keine einzige Blase! Hirschtalg ist mein bester Freund.

Als ich um kurz vor zehn wieder zu Hause war, muss das wohl sehr lustig ausgesehen haben. Im Schneckentempo noch schnell (bzw. sehr langsam!) unter die Dusche und dann schlafen. Auch den darauffolgenden Sonntag hab ich fast komplett in der Horizontalen verbracht. Mehr war einfach nicht drin.

Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht. Die Veranstaltung war alles in allem sehr schön, ob ich das allerdings wiederhole, weiß ich nicht. Vielleicht eine kürzere Strecke bei mir um die Ecke….

Grüße noch an meine Mitwanderer: Wir waren ein geiles Team!